Das machen wir gemeinsam - die Caritas-Kampagne 2021
Bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung für soziale Berufe: Dem sollte sich die Politik prioritär widmen, wenn es nach den Wünschen der Bevölkerung in Deutschland geht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen, vom Deutschen Caritasverband in Auftrag gegebenen Umfrage.
Die Aufwertung der sozialen Berufe wurde von den meisten Befragten (48%) genannt auf die Frage: "Auf welche der folgenden politischen Handlungsfelder sollte sich der Staat baldmöglichst am stärksten konzentrieren?" An zweiter Stelle kommt der Klimaschutz (29%), an dritter Position die Unterstützung der sozialen Infrastruktur (22%).
Das greift die Caritas in der Kampagne "Miteinander durch die Krise: #DasMachenWirGemeinsam", die im Januar 2021 bundesweit an den Start geht, auf. "Bleibt unsere Wertschätzung - oder verfliegt sie wie unser Applaus?" fragt sie zum Beispiel mit einem Flyer- und Plakatmotiv. "Zeigen wir Solidarität mit allen - oder sparen wir sie uns?" ist ein anderes Motiv.
Die Caritas fordert dazu auf, dass sich die Gesellschaft grundlegenden Fragen stellt wie zum Beispiel: Welche Pflege wollen wir? Wer soll das machen und unter welchen Bedingungen? Was ist uns soziale Sicherung, was ist uns Bildung wert? Und was sind wir bereit dafür zu tun, um künftigen Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen? Gerade im Jahr der Bundestagswahl sucht die Caritas auf diese Fragen tragfähige Antworten. Die Angebote der politischen Parteien möchte die Caritas auf Landes- und Bundesebene daraufhin prüfen.
Die Caritas-Kampagne bietet einen Rahmen für die Diskussion über diese Themen und für die Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses. Der Deutsche Caritasverband stellt nicht nur Fragen, er bietet auch Antworten und Lösungsvorschläge - etwa beim Umbau der Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung, beim Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung und bei Digitalisierungsstrategien im Sozial- und Bildungsbereich, die über die Verteilung von Endgeräten hinausgehen.
Umfrage-Ergebnis: Corona schwächt gesellschaftlichen Zusammenhalt
Dass Dialog und Austausch dringend notwendig sind, zeigt ein anderes Ergebnis der Umfrage: 52% der Teilnehmenden haben den Eindruck, dass die Corona-Pandemie den gesellschaftlichen Zusammenhalt geschwächt hat, lediglich 17% der Befragten erleben ihn als gestärkt. 41% der Befragten stimmen aber der Aussage zu "Ich glaube, dass ich persönlich etwas zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen kann" und 25% wissen es nicht - lediglich 27% stimmen nicht zu. ut ein Viertel der Menschen fühlt sich ausdrücklich ohnmächtig oder machtlos, in Bezug auf eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Die Caritas will so viele Menschen wie möglich ermutigen, sich einzubringen - und sei es nur, indem sie innehalten und sich Fragen stellen. Auch das ist ein Ziel der Zwei-Jahres-Kampagne #DasMachenWirGemeinsam" anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Deutschen Caritasverbandes im nächsten Jahr.
Über die Umfrage
Das Umfrage-Institut Insa Consulere hat zwischen 11. und 14. Dezember 2020 2.003 Menschen über 18 Jahre als Teil des Insa Meinungstrends online befragt. Die detaillierten Ergebnisse finden Sie hier zum Download.
Über die Kampagne
Die Zwei-Jahres-Kampagne "Miteinander durch die Krise: #DasMachenWirGemeinsam" versteht sich als Auftrag an alle innerhalb und außerhalb der Caritas, gemeinsam an einer sozialeren und gerechteren Gesellschaft zu arbeiten, gerade in der Coronakrise. Sie nimmt im Jahr der Bundestagswahl 2021 die Themen soziale Berufe und soziale Sicherungssysteme, Solidarität und gesellschaftliche Spaltung, Armut und Würde ins Visier. Die Kampagnenmotive dazu sehen Sie hier: www.dasmachenwirgemeinsam.de/materialien. Als Teil der Kampagne startet die Podcast-Reihe "Deutschland solidarisch", eine Gesprächsreise durch Deutschland zum Thema Solidarität und Zusammenhalt, mit Akteuren (nicht nur) der Caritas. Den Podcast finden Sie auf www.dasmachenwirgemeinsam.de/podcast sowie auf den üblichen Streaming-Portalen. Entwickelt wurde die Kampagne zusammen mit der Berliner Agentur Ballhaus West.
Die Kampagne mündet in das Jubiläum des Deutschen Caritasverbandes im Jahr 2022. Der Deutsche Caritasverband wurde im November 1897 in Köln gegründet.