Erfolgreiche Wohnraumvermittlung an Geflüchtete
Im Februar 2022 begann die Invasion Russlands in die Ukraine. Als sich im März 2022 die Dimensionen der kriegerischen Auseinandersetzung abzeichnete, war auch in Krefeld mit Flüchtlingen aus der Ukraine zu rechnen. Frühzeitig kam es zu Gesprächen zwischen der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände (AGW) und der Stadtverwaltung. Neben Welcome Point, Formularhilfe und Erstausstattung mit Kleidung und Hygieneartikeln kam im nächsten Schritt die Wohnraumvermittlung hinzu. Erfolgreiche Bilanz: Bis Dezember konnten 54 Wohnungen vermittelt werden.
Für Wohnraumangebote an Geflüchtete schaltete die Stadt Krefeld im Frühjahr 2022 eine zentrale Adresse. Die Hilfsbereitschaft der Krefelder Bevölkerung war hier genauso groß wie auch bei Aufrufen zu Sach- und Geldspenden. Die Stadtverwaltung konnte daher den Andrang nicht zeitnah bearbeiten. So wurde neben Erstversorgung und erster Unterbringung eine Wohnraumvermittlung in Zusammenarbeit von Stadt, Diakonie und Caritas vereinbart.
Gelungenes Muster für Wohnraumvermittlung
Dank enger Kooperation von Wohlfahrtsverbänden und Verwaltung sowie engagierter Begleitung sowohl der Wohnungssuchenden als auch der Anbietenden war das Projekt sehr erfolgreich. Insgesamt wurden von März bis Dezember 143 Personen aus der Ukraine (mit 15 Hunden und einer Katze) in 54 Wohnungen vermittelt. Sieben Wohnungen für ca. 19 weitere Personen sind für 2023 bereits in der Vermittlung. Angesichts des grundsätzlich eher knappen Wohnungsangebotes in Krefeld ist das sicher ein guter Erfolg, der für zukünftige Projekte beispielhaft sein könnte. "Das Projekt hat gezeigt: Wenn die Strukturen und eine individuelle Begleitung stimmen, dann gelingt es, Menschen in eine Wohnung mit Mietvertrag zu bringen, auch wenn der Wohnungsmarkt angespannt ist", zieht Eva Renard, Sachbereichsleiterin bei der Caritas, ein positives Fazit. Wünschenswert sei es, dieses Projekt als gelungenes Muster für eine dauerhafte Wohnraumvermittlung auch für andere Bevölkerungsgruppen zu verwenden. Die enge Kooperation verschiedener Akteure und die teilweise unkonventionelle Arbeitsweise im Projekt machten die Vermittlung und den Einzug in viele Wohnungen erst möglich.
Von Vorteil für die Vermittlung waren bei diesem Projekt vor allem die Sprach- und Kulturkenntnisse der Koordinatorin Anna Schmidt, über die ein guter und vertrauensvoller Zugang zu den Geflüchteten aus der Ukraine sowie zu den Vermietern gelang. Zudem war die Erreichbarkeit der Caritas-Mitarbeiterin über die üblichen Bürozeiten hinaus für alle Seiten sehr hilfreich. Der Ansatz der Koordinatorin, eine Wohnraumvermittlung erst dann abzuschließen, wenn auch weitere mögliche Stolpersteine wie zum Beispiel die Suche nach Umzugshelfern oder preiswerten Möbeln aus dem Weg geräumt waren, erwies sich häufig als Schlüssel zum Erfolg. Genauso wichtig waren die persönliche Begleitung und die gute Erreichbarkeit der Koordinatorin sowohl für die Vermieter:innen als auch für die Mieter:innen.
Genauere Informationen zum Projekt finden sich in der Dokumentation Wohnraumvermittlung an Geflüchtete aus der Ukraine.