Mit großer Sorge blicken die Krefelder Wohlfahrtsverbände in diesen Tagen nach Düsseldorf, wo der Haushalt für 2025 vom Land NRW erstellt wird. "Der Haushaltsentwurf sieht massive Kürzungen bei sozialen Diensten und Angeboten vor und würde für die Menschen auch in Krefeld spürbare Folgen haben. Das wollen wir so nicht hinnehmen", sagt Delk Bagusat, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände in Krefeld (AGW). Gemeinsam mit allen Wohlfahrtsverbänden und sozialen Organisationen in Krefeld ruft er zur Teilnahme an der Kundgebung "NRW bleib sozial!" am 13.11.24 in Düsseldorf auf.
Der Haushaltsentwurf der NRW-Landesregierung sieht Kürzungen im sozialen Bereich in Höhe von insgesamt 83 Millionen Euro vor, das ist in der Geschichte des Landes einmalig. In Krefeld sind davon insbesondere betroffen: ➢ Familienbildung, ➢ Berufseinstiegsbegleitung (u.a. "Kein Abschluss ohne Anschluss") ➢ Angebote zur Armutsbekämpfung und Quartiersarbeit, Wegfall von erfolgreichen Beschäftigungsprogrammen ➢ Schuldnerberatung und Fachberatung (z.B. gewaltbetroffene Frauen) ➢ Beratung und Integration (bspw. in den Arbeitsmarkt) von Flüchtlingen und Migranten ➢ Suchthilfe und Suchtprävention ➢ Straffälligenhilfe, Täter-Opfer-Ausgleich ➢ Aidshilfe. "Zudem gibt es in vielen Arbeitsfeldern durch eine fehlende oder nicht ausreichende Dynamisierung der Finanzierung de facto Kürzungen wie zum Beispiel bei der Schulsozialarbeit, in Kitas und in der Offenen-Ganztags-Betreuung an Schulen.
Allein die Personalkosten sind in 2024 um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen. Aber die Finanzierung durchs Land bleibt gleich oder wird sogar gekürzt. Das geht so nicht", erläutert Bagusat. Die soziale Infrastruktur werde so deutlich geschwächt und Unterstützungsangebote für zahlreiche Gruppen müssen zurückgefahren werden. Auf die Träger, die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen im sozialen Sektor kommen noch größere Belastungen zu, denn die Nachfrage steigt kontinuierlich.
Die AGW ruft daher dazu auf, an der Protestkundgebung am 13.11.24 um 12:05 Uhr auf den Rheinwiesen in Düsseldorf teilzunehmen. Bisher haben sich knapp 100 Aktive angemeldet, die gemeinsam vom Krefelder Hauptbahnhof zur Kundgebung fahren. Treffpunkt ist vor dem Hauptbahnhof um 9:30 Uhr. Weitere Teilnehmende sind willkommen und melden sich aus organisatorischen Gründen bitte an unter der E-Mail events@caritas-krefeld.de. Die Kundgebung endet um etwa 14 Uhr.
Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Freien Wohlfahrtspflege NRW unter www.nrw-bleib-sozial.de.