Nach telefonischer Anmeldung und Terminabsprache war es am 10. Mai 2020 zum ersten Mal seit dem 19. März möglich, die Angehörigen in den Krefelder Caritasheimen zu besuchen. Die Heime hatten sich sorgfältig auf die Gäste vorbereitet. Zunächst durchliefen die Besucherinnen und Besucher ein gesundheitliches Kurz-Screening mit kontaktlosem Fieber-messen und Fragen zum Gesundheitszustand. Nach Einweisung in die Hygieneschutzregeln, Händedesinfektion und Anlegen eines Mund-Nasen-Schutzes fand dann das Treffen in jeweils dafür abgetrennten Bereichen statt. Dabei wurde der Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten und auf Umarmungen oder anderen Körperkontakt musste verzichtet werden. "Die Angehörigen reagieren sehr verständnisvoll und machen alles vorbildlich mit", sagte Joachim Röken, Sozialdienstleiter im Kunigundenheim in Uerdingen. An zwei von außen zu-gänglichen Stellen hatte das Kunigundenheim Plätze für Besuch geschaffen.
Freudig aufgeregt, manchmal in Sorge, wie das erste Treffen nach Wochen klappen werde, mit Blumen und Pralinen erschienen die Angehörigen in der Regel pünktlich vor den Heimen. Manchmal gab es auf beiden Seiten sogar Freudentränen. Pro Einrichtung konnten am Sonn-tag rund 20 Menschen für maximal 45 Minuten ihre Angehörigen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr treffen. "Eine Dame kam zu spät, da war das Zeitfenster leider schon vorbei. Aber zum Glück hatten wir später noch eine einzige Lücke, die sie dann nutzen konnte", berichtete Lidia Mysliwiec, Pflegedienstleiterin aus dem Landhaus Maria Schutz in Traar.
Auch im Krefelder Zentrum im Altenheim im Hansa-Haus, im Altenheim St. Josef, im Marienheim oder in Fi-scheln im Saassenhof wurde das Besuchsangebot rege genutzt. Jede Einrichtung hatte je nach den örtlichen Gegebenheiten Besuchsplätze geschaffen: Manche von außen wie in Uerdingen und in Traar, in abgetrennten Besuchsräumen oder in Fischeln sogar in einem an-grenzenden Haus. Aufgrund der Termine kam es nirgendwo zu Warteschlangen. Vereinzelt standen Gäste ohne Anmeldung vor der Tür. So spontan konnten sie leider nicht ihre Angehörigen treffen, aber sie erhalten in den nächsten Tagen einen Termin.
Ab dieser Woche (20. Kalenderwoche) erhält die Caritas nach und nach Besuchs-Container mit Plexiglasscheiben in der Mitte für jedes Altenheim. Damit wird zukünftig ein Besuch un-komplizierter möglich sein. Mit diesen Besuchs-Container dürfen demnächst auch Enkel wie-der ihre Großeltern treffen. Zwar sind sie durch Plexiglas getrennt, aber das ist trotzdem si-cher eine kleine Verbesserung der Situation. "Die Besuche am Muttertag haben gut geklappt. Wir bedanken uns bei den Angehörigen für ihr Verständnis und ihr Mitmachen und bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die sorgfältige Organisation in so kurzer Zeit", zieht Caritasheime-Geschäftsführer Delk Bagusat ein positives Fazit.