Ernst Ludwig Giesen
Von 1976 bis zum Jahr 2000 leitete Ernst Ludwig Giesen als direkter Nachfolger von Caritasdirektor Max Petermann den Caritasverband für die Region Krefeld. In seine Zeit fällt die Weiterentwicklung der Caritas-Altenpflegearbeit zu den heutigen Stationen der ambulanten Pflege, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Pfarren, die Professionalisierung der Caritas-Verwaltung (damals noch am Westwall) und die Gründung der gemeinnützigen GmbH als Träger der Caritas-Seniorenheime. Manche Krefelder werden sich vielleicht auch noch an die Sommerferien-Lager für Kinder und Familien im Schwarzwald erinnern, die Giesen in der Nachkriegszeit organisierte.
Ernst Ludwig Giesen wurde am 27. April 1935 in Köln-Zollstock geboren und kam über Dortmund nach Düsseldorf, wohin die Familie auch nach der Evakuierung nach Süddeutschland zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin zurückkehrte. Giesen machte nach der Schule zunächst eine Ausbildung zum Starkstrom-Elektriker. In diese Zeit fiel auch sein erstes Engagement beim Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) in Düsseldorf. 1956 begann er eine Ausbildung zum Wohlfahrts-Fürsorger und arbeitete beim Katholischen-Männer-Fürsorge-Verein in Neuss und später in Düsseldorf. Im Juli 1970 kam er zum Caritasverband Krefeld mit der Option, den Caritasverband später zu führen. Als der Vater von vier Kindern am 1. Januar 1976 Caritasdirektor Max Petermann ablöste, war dies auch ein Aufbruch in eine neue Zeit: Erstmalig stand mit ihm kein Geistlicher, sondern ein Sozialarbeiter an der Spitze des katholischen Wohlfahrtsverbandes. In dieser Funktion wurde er schnell in verschiedene städtische Ausschüsse berufen. Die Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik lief nicht immer spannungsfrei, aber am Ende doch konstruktiv. Menschen, die in Not sind, zu helfen, das sah Giesen immer als seine Aufgabe an. Nach über 30 Jahren an der Spitze des Verbandes endete seine Verantwortung für die Krefelder Caritas am 31. Juli 2000.
Im wohlverdienten Ruhestand verfolgte er weiterhin interessiert die Geschicke seiner Krefelder Caritas. Bis zum Jahresende 2004 war er ehrenamtlich noch Mitglied des Verwaltungsrats der Krefelder Caritasheime. Für seine Verdienste wurde ihm das goldene Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes verliehen.