Als großer sozialer Träger setzt sich die Caritas für faire Vergütungen und gute Arbeitsbedingungen in der Pflege ein. Gerade hat die auf Bundesebene agierende Arbeitsrechtliche Kommission des Deutschen Caritasverbandes (AK) einer Gehaltssteigerung zum 1. April von 1,4 Prozent und zum 1.April 2022 um weitere 1,8 Prozent sowie weiterer Zuschläge zugestimmt, da musste sie sich auch mit dem Vorschlag eines flächendeckenden Einheitstarifes für die Altenpflege befassen. Diesem von ver.di und dem Pflegearbeitgeberverband BVAP vorgelegten Entwurf eines Einheitstarifvertrages hat die AK nicht zugestimmt, weil er die Situation in der Pflege nicht wirklich verbessern würde.
Für die Mitarbeitenden der Caritas in Krefeld und Meerbusch gelten weiterhin die deutlich besseren Arbeitsbedingungen des Caritas-Tarifwerkes (AVR). Die Caritas zahlt schon heute viel höhere Löhne und hat bessere Konzepte als sie ein Einheitstarif bietet. Der vorgelegte Entwurf des Einheitstarifes Altenpflege enthielt z.B. keine Überstundenzuschläge, keine neuen Arbeitszeitmodelle oder betriebliche Altersvorsorge. Diese Errungenschaften der AVR möchte die Caritas jedoch möglichst für alle Pflegekräfte in Deutschland durchsetzen - auf keinen Fall aber für die Caritas-Beschäftigten aufgeben.
Aus diesen und weiteren Gründen hat die AK dem Einheitstarifvertrag nicht zugestimmt (weitere Infos: Warum die Dienstgeber einen Einheitstarif ablehnen) und setzt auf Pflegereformvorschläge und die Pflegekommission.
Als Caritas-Regionalverband kann die Caritas für Krefeld und Meerbusch die Entscheidung der AK nur zur Kenntnis nehmen und nicht aktiv beeinflussen. Dem verzerrten Bild der Caritas, welches derzeit an manchen Stellen verbreitet wird, möchte die Caritas für Krefeld und Meerbusch entgegentreten. Mit einem für allgemeinverbindlich erklärten, flächendeckenden Tarifvertrag, wie von ver.di und BVAP vorgeschlagen, wird das Ziel, die Tarifbindung in der Altenpflege zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, aus unserer Sicht nicht erreicht. Wir empfehlen hierzu auch die Stellungnahme von Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes: Ja, Pflegekräfte sind der Caritas wichtig.
Der Erhöhung von 1,4 Prozent ab April muss nun noch die Regionalkommission zustimmen. Es ist von einem positiven Votum auszugehen.
Weitere Infos:
Erklärung des Caritasverbandes für das Bistum Aachen zum Tarifvertrag Altenhilfe vom 3. März 2021