Rund 65 zugewanderte Frauen und Männer nehmen dreimal in der Woche an vier verschiedenen Sprach- und Integrationskursen teil, die der Fachdienst für Integration und Migration der Caritas anbietet. Die Qualität der Integrationskurse wird regelmäßig unabhängig geprüft. Nach einem Vor-Ort-Audit mit Kursbesuch wurde 2020 das "Paritätische Qualitätssiegel" verliehen, das jährlich erneuert werden muss. Auch kontrolliert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) regelmäßig durch unangekündigte Kursbesuche der Regionalkoordinatoren das aktuelle Angebot. Diese Kontrolle hat gerade wieder stattgefunden und das Siegel erneuert.
Freuen sich über den Erfolg der Sprachkurse (v.l.) Emilia Kupferschmidt (Leiterin des Fachdienstes für Integration und Migration bei der Caritas in Krefeld), Jutta Pollmann (Sprachkurs-Leiterin), Sukufe Bayram (Organisatorin der Sprachkurse), Sherin Elran (Sprachkurs-Leiterin) und Karin Menning-Flock (Integrationsagentur).
Über zwei Jahre mit 1.200 Unterrichtsstunden laufen zwei Alphabetisierungskurse für Menschen mit bildungsfernen Lernvoraussetzungen. Zum Abschluss erreichen sie, wenn alles gut läuft, das Sprachniveau "A2". "Das ist ein großer Schritt in unsere Welt", erläutert Karin Menning-Flock Mitarbeiterin der Integrationsagentur. Gemeinsam mit Sukufe Bayram vom Fachdienst organisiert sie die Sprach- und Integrationskurse. Darüber hinaus bietet die Caritas einen Integrationskurs für Eltern und einen allgemeinen Sprachkurs für Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen an. Am Ende dieser etwa anderthalb-jährigen Kurse steht das B1-Sprachzertifikat, das Voraussetzung für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland ist. Hinzu kommt, dass alle Teilnehmer:innen der Integrationskurse zum Abschluss Themen zur deutschen Kultur, Geschichte und Politik kennenlernen und in einem Test ihr Wissen (Voraussetzung für Einbürgerung) unter Beweis stellen müssen. Drei Lehrkräfte sind für die Kurse bei der Caritas engagiert im Einsatz.
60 Leih-Tablets für Sprachkurse
Die Corona-Pandemie brachte 2019 die für die Integration so wichtigen Kurse zum Erliegen. "Wir haben uns angestrengt, um über das Smartphone Kontakt zu halten", erinnert sich Sprach-Lehrerin Margarita Ricken. Ab 2020 ging es mit Online-Kursen weiter. "Innerhalb kürzester Zeit haben wir rund 60 Tablets als Leihgeräte verteilt. Auch unsere Lehrkräfte mussten schnell lernen, wie man digital unterrichtet", berichtet Emilia Kupferschmidt, Leiterin des Caritas-Fachdienstes. Inzwischen sind die Lehrkräfte auf eine hybride Form des Unterrichts umgestiegen: Zwei Tage Unterricht in Präsenz und ein Tag online.
"Der Online-Unterricht hat den Vorteil, dass die Kinderbetreuung nicht so schwierig ist und berufstätige Menschen leichter teilnehmen können", sagt die Leiterin des Elternkurses Jutta Pollmann. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Caritas aufgrund der Beratungsangebote des Fachdienstes die meisten Kursteilnehmenden bereits vorher persönlich kenne. "Das ist für die Teilnehmer:innen in den Alphakursen sehr wichtig, da sie noch oft die Unterstützung der Sozialberatung brauchen", erläutert die Lehrerin Sherin Elran. Viele würden sich auch in der Freizeit verabreden. Das fördere die Sprachkenntnisse und die Integration und wird daher von der Caritas gerne unterstützt. "Der soziale Aspekt, das bunte Miteinander spielt eine große Rolle, bringt Freude und erleichtert das Lernen", berichtet Sukufe Bayram.